Hamburg steht bis heute für Reichtum und Noblesse, weltläufiges Flair und selbstbewusstes Bürgertum. Als Handels- und Hafenstadt brachte es einflussreiche Unternehmer, Reeder und Bankiers wie Philipp F. Reemtsma, Albert Ballin und die Warburgs, als bedeutender Medienstandort prominente Zeitungsverleger und Journalisten wie Axel Springer und Marion Gräfin Dönhoff hervor. Immer wieder war die Hansestadt auch Wohnsitz bekannter Schauspieler und Schriftsteller, Musiker, Regisseure und Architekten: Hans Albers, Evelyn Hamann und Wolfgang Borchert wuchsen hier auf, Gustav Mahler war einige Jahre Kapellmeister am damaligen Stadttheater, Gustaf Gründgens begann seine Karriere an den Kammerspielen, um später als Intendant des Schauspielhauses nach Hamburg zurückzukehren und Fritz Schumacher formte das Stadtbild mit gediegenen Backsteinbauten.
Das Buch führt zu Bürgerhäusern und Stadtvillen in den eleganten Wohnbezirken rund um die Außenalster, darunter die des Unternehmers und Entwicklers der "Nivea-Creme" Oscar Troplowitz in Winterhude. Es begleitet in die Altonaer Palmaille, die der dänische Architekt Christian Frederik Hansen als klassizistische Prachtstraße und Wohnsitz vermögender Bankiers und Kaufleute ausbaute, zur einer Windmühlenkate im ländlichen Stadtteil Reitbrook, in der der spätere Direktor der Hamburger Kunsthalle Alfred Lichtwark geboren wurde, zum Elternhaus des berühmten Seeschriftstellers Gorch Fock auf der Elbinsel Finkenwerder und schließlich an die legendäre Elbchaussee, eine der "ersten Adressen" der Stadt. Dabei vermittelt das Buch eine informative und unterhaltsame kleine Kultur- und Baugeschichte Hamburgs – vom frühen 18. Jahrhundert bis heute.
Aus dem Inhalt
- 59 Kurzbiografien von Hans Albers bis Siegfried Wedells
- Aktuelle Farbbilder der einstigen Wohn- und Wirkungsstätten
- Übersichtskarten und Ortsregister für Spurensucher
Rezension
"Wie und wo jemand wohnt", sagt eine Menge über diesen Menschen aus. Deswegen ist es empfehlenswert, um einen Menschen möglichst gut zu erfassen, einen Blick auf dessen Wohnstätte zu werfen. Die Autorin Christiane Kruse hat dies nun in ihrem Buch "Wer lebte wo in Hamburg" getan. Fast 60 Wohnungen, Einfamilienhäuser und Villen bereits verstorbener Prominenter hat sie ausfindig gemacht. Im Buch sind die genauen Adressen angegeben, sodass jeder selbst einmal die geschichtsträchtigen Orte besuchen kann."
Hamburger Abendblatt, 16.1.2012, S. 9
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